12.12.13

Letzter Urlaub, Familienbesuch, Vorweihnachtszeit und das Licht am Ende des Tunnels...

Blogupdate:
Lange habe ich nichts mehr in den Blog geschrieben und es tut mir Leid für diejenigen die hier regelmäßig reingucken um etwas Neues über mein Jahr zu erfahren.
Dieses Mal erzählt der Blogeintrag von dem letzten Urlaub den ich genommen hatte, der Vorweihnachtszeit in Guatemala und der baldigen Rückkehr in das kalte Deutschland.
Mitte bis Ende November habe ich meinen letzten Urlaub genommen, mir blieben noch 10 Tage übrig, die ich mir aufgespart hatte um Urlaub mit meiner Mama zu machen. Meine Mama ist schon Anfang November hier in Guatemala angekommen jedoch hat sie und ihr Ehemann vorher eine Reise gemacht, die einen Rundtrip in ganz Guatemala beinhaltet. Von Tikal bis Monterrico haben sie alles gesehen und sich Guatemala mal richtig ins Blut gehen lassen.

Am 14. November hat dann mein Urlaub angefangen und ich hatte die Ehre meine Mutter und ihren Lebensgefährten nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wiederzusehen. Unser Plan war es einen entspannten Urlaub zusammen zu verbringen, in welchem ich die Möglichkeit habe ihnen das Projekt NPH vorzustellen und danach noch 4 Tage Zeit habe um den wohl mir letzten fehlenden nicht besuchten Ort in Guatemala zu bereisen. So zog es uns nach Cobán, Lanquin und Semuc Champey. Ein Nationalpark, der für seine gewaltigen wasserbefüllten Steinterassen berühmt ist in welchen man sich bei hohen Temperaturen herrlich abkühlen kann. Die erste Nacht blieben wir in Cobán, eine für guatemaltekische Verhältnisse recht große Stadt, mit großem Markt, großer Kirche, großem zentralen Platz und dem typisch guatemaltekischen Straßenchaos. Cobán diente uns mehr als Zwischenstation um am nächsten Tag nach Lanquin weiter zu fahren. Von Antigua wäre nämlich die ganze Reise bis nach Semuc Champey auf ca. 12 Stunden berechnet.

Lanquin ist ein kleines abgelegenes Dorf im Department Alta Verapaz, welches nichts an Ruhm oder besonderem Aufsehen erregen würde, wenn es nicht die einzige „befahrbare“ Schotterpiste nach Semuc Champey hätte. Bis nach Lanquin konnten wir mit einem Minibus fahren, danach ging es nur noch per Pick-Up weiter, auf einer Schotterpiste die man nur an trockenen Tagen befahren kann. Sobald es anfängt zu regnen verschwindet die Straße einfach und Semuc Champey wird unerreichbar…

In Semuc Champey angekommen hatten wir ca. 4 Stunden Aufenthalt um die Steinterrassen zu besuchen, auf den Aussichtspunkt hochzuklettern und sich im kühlen Bergwasser abzukühlen. Semuc ist für alle Guate-Besucher eine Reise wert, sollte aber nicht an der Spitze der Prioritätsliste stehen, da Anfahrt und zurück kommen zu viel Zeit kostet. Danach ging es auch schon zurück Richtung Lanquin, weiter nach Cobán und dann nach Antigua. So verflogen die 4 Urlaubstag die ich mit meinem Besuch hatte und der 2. Abschied wurde zur unangenehmen Pflichtaufgabe. Was für ein Glück, dass ich schon bald alle wieder sehen werde…
Mit dem Ende meines Urlaubs startete im NPH-Guatemala-Heim das alljährliche Internationale Fussballturnier welches dieses Jahr hier in Guatemala ausgetragen wurde. Zu dem Fussballturnier kommen die Fussballmannschaften der verschiedenen Länder der anderen NPH Heime. Dieses Jahr kamen Honduras, Mexiko, Nicaragua und El Salvador. Eine ganze Woche dauerte das Turnier und das NPH-Heim wurde für die Delegationen der anderen Länder völlig auf den Kopf gestellt, geputzt und auf Hochglanz gepeppelt. Alles musste perfekt sein um das guatemaltekische NPH-Heim bestens zu präsentieren und als exzellente Gastgeber darzustellen.

Die ganze Woche habe wir also jeden Tag Fussball geguckt, mit Trommeln das guatemaltekische Team angefeuert und uns eine Woche lang inmitten einer großen internationalen NPH-Familie gefühlt. Zum abschließenden Höhepunkt des Turniers hat die guatemaltekische Frauen-Mannschaft auch noch die Goldmedaille gewonnen und die Männer haben den 3. Platz abgeräumt. Ein absolut guter Schnitt und die Gastgeberrolle haben wir glaube ich vorbildlich gezeigt.

Die Vorweihnachtszeit in Guatemala ist angebrochen, meine Mama hat mir bei ihrem Besuch einen Adventskalender geschenkt, welcher Süßigkeiten enthält die ordentlich mit den Hauskollegen geteilt werden, so kann sich jeder jeden Tag freuen sein Tütchen aufzumachen und die leckere deutsche Schoki zu kosten.  Auch wenn wir das Volontärshaus schon ein wenig geschmückt haben, fällt es uns Volontären extrem schwer in Weihnachtsstimmung zu kommen. Zum einen, da wir den ganzen Dezember durcharbeiten und zum anderen weil die übersommerlichen Temperaturen es nicht wirklich weihnachten lassen. Mir fehlt der Glühwein, der Weihnachtsmarkt, die Weihnachtsbäume und die verdammte Kälte!
Jetzt in der Weihnachtszeit arbeite ich nicht mehr in meiner Sektion San Antonio. Das liegt daran, dass die lokalen Tios alle Urlaub haben und die Volontäre in den Sektionen als Tios arbeiten. Da ich mit Laurenz der einzige männliche Volontär bin, bin ich mit ihm auch der einzige der bei den großen Jungs arbeiten kann. Daher war es mehr unangenehme Pflichtaufgabe den Posten als Tio bei den größten Jungs im Alter von 15 bis 23 anzunehmen. Ich komme mit der Arbeit klar, die Kinder akzeptieren und respektieren mich und nehmen mich und meine Arbeit ernst.

Mir bleiben jetzt noch etwas mehr als 1 Monat hier im NPH-Heim in Guatemala, am 17.1.2014 beende ich meine Arbeit und fange meine letzte große Reise an. 3 Freunde werden mich besuchen und mehr oder weniger mit mir zurückfliegen. Nach Honduras wird es uns ziehen, die kleine Insel Utila mit ihren weißen Karibikstränden hat es uns angetan und soll das Ziel unserer Reise sein. Danach wird noch ein Abstecher nach El Salvador gemacht und dann geht es auch schon fast pünktlich zu Karneval am 28. Februar nach Hause. So lande ich am 1. März in Frankfurt und werde Karnevalssamstag noch das Vergnügen haben alle wiederzusehen und mich langsam aber sicher wieder an ein mitteleuropäisches Leben zu gewöhnen.
Soviel erstmal bis heute und ich hoffe ich verpenne es nicht ganz so fatal wie dieses Mal meinen Blog zu schreiben. Ich wünsche euch noch eine schöne besinnliche Vorweihnachts- und Adventszeit und hoffe ihr genießt alle das Weihnachtsfest mit euren Familien im kalten Deutschland!

Fotos gibt es wieder im Anhang...

Hasta luego!

Ruben

Das erste Wiedertreffen!


Die Rundfuehrung durch NPH


Weihnachten in Cobán


Leckeres Essen aus dem Speisesaal vom Markt


Vor der Abreise nach Lanquin


Semuc Champey


Rio Lanquin

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