Blogupdate:
Lange habe ich nichts mehr in den Blog
geschrieben und es tut mir Leid für diejenigen die hier regelmäßig reingucken
um etwas Neues über mein Jahr zu erfahren.
Dieses Mal erzählt der Blogeintrag von dem
letzten Urlaub den ich genommen hatte, der Vorweihnachtszeit in Guatemala und
der baldigen Rückkehr in das kalte Deutschland.
Mitte bis Ende November habe ich meinen
letzten Urlaub genommen, mir blieben noch 10 Tage übrig, die ich mir aufgespart
hatte um Urlaub mit meiner Mama zu machen. Meine Mama ist schon Anfang November
hier in Guatemala angekommen jedoch hat sie und ihr Ehemann vorher eine Reise
gemacht, die einen Rundtrip in ganz Guatemala beinhaltet. Von Tikal bis
Monterrico haben sie alles gesehen und sich Guatemala mal richtig ins Blut gehen
lassen.
Am 14. November hat dann mein Urlaub
angefangen und ich hatte die Ehre meine Mutter und ihren Lebensgefährten nach
einer gefühlten Ewigkeit endlich wiederzusehen. Unser Plan war es einen
entspannten Urlaub zusammen zu verbringen, in welchem ich die Möglichkeit habe
ihnen das Projekt NPH vorzustellen und danach noch 4 Tage Zeit habe um den wohl
mir letzten fehlenden nicht besuchten Ort in Guatemala zu bereisen. So zog es
uns nach Cobán, Lanquin und Semuc Champey. Ein Nationalpark, der für seine gewaltigen
wasserbefüllten Steinterassen berühmt ist in welchen man sich bei hohen
Temperaturen herrlich abkühlen kann. Die erste Nacht blieben wir in Cobán, eine
für guatemaltekische Verhältnisse recht große Stadt, mit großem Markt, großer
Kirche, großem zentralen Platz und dem typisch guatemaltekischen Straßenchaos.
Cobán diente uns mehr als Zwischenstation um am nächsten Tag nach Lanquin
weiter zu fahren. Von Antigua wäre nämlich die ganze Reise bis nach Semuc
Champey auf ca. 12 Stunden berechnet.
Lanquin ist ein kleines abgelegenes Dorf im
Department Alta Verapaz, welches nichts an Ruhm oder besonderem Aufsehen
erregen würde, wenn es nicht die einzige „befahrbare“ Schotterpiste nach Semuc
Champey hätte. Bis nach Lanquin konnten wir mit einem Minibus fahren, danach
ging es nur noch per Pick-Up weiter, auf einer Schotterpiste die man nur an
trockenen Tagen befahren kann. Sobald es anfängt zu regnen verschwindet die
Straße einfach und Semuc Champey wird unerreichbar…
In Semuc Champey angekommen hatten wir ca. 4
Stunden Aufenthalt um die Steinterrassen zu besuchen, auf den Aussichtspunkt
hochzuklettern und sich im kühlen Bergwasser abzukühlen. Semuc ist für alle
Guate-Besucher eine Reise wert, sollte aber nicht an der Spitze der
Prioritätsliste stehen, da Anfahrt und zurück kommen zu viel Zeit kostet.
Danach ging es auch schon zurück Richtung Lanquin, weiter nach Cobán und dann
nach Antigua. So verflogen die 4 Urlaubstag die ich mit meinem Besuch hatte und
der 2. Abschied wurde zur unangenehmen Pflichtaufgabe. Was für ein Glück, dass
ich schon bald alle wieder sehen werde…
Mit dem Ende meines Urlaubs startete im
NPH-Guatemala-Heim das alljährliche Internationale Fussballturnier welches
dieses Jahr hier in Guatemala ausgetragen wurde. Zu dem Fussballturnier kommen
die Fussballmannschaften der verschiedenen Länder der anderen NPH Heime. Dieses
Jahr kamen Honduras, Mexiko, Nicaragua und El Salvador. Eine ganze Woche
dauerte das Turnier und das NPH-Heim wurde für die Delegationen der anderen
Länder völlig auf den Kopf gestellt, geputzt und auf Hochglanz gepeppelt. Alles
musste perfekt sein um das guatemaltekische NPH-Heim bestens zu präsentieren
und als exzellente Gastgeber darzustellen.
Die ganze Woche habe wir also jeden Tag
Fussball geguckt, mit Trommeln das guatemaltekische Team angefeuert und uns
eine Woche lang inmitten einer großen internationalen NPH-Familie gefühlt. Zum
abschließenden Höhepunkt des Turniers hat die guatemaltekische
Frauen-Mannschaft auch noch die Goldmedaille gewonnen und die Männer haben den
3. Platz abgeräumt. Ein absolut guter Schnitt und die Gastgeberrolle haben wir
glaube ich vorbildlich gezeigt.
Die Vorweihnachtszeit in Guatemala ist
angebrochen, meine Mama hat mir bei ihrem Besuch einen Adventskalender
geschenkt, welcher Süßigkeiten enthält die ordentlich mit den Hauskollegen
geteilt werden, so kann sich jeder jeden Tag freuen sein Tütchen aufzumachen
und die leckere deutsche Schoki zu kosten.
Auch wenn wir das Volontärshaus schon ein wenig geschmückt haben, fällt
es uns Volontären extrem schwer in Weihnachtsstimmung zu kommen. Zum einen, da
wir den ganzen Dezember durcharbeiten und zum anderen weil die übersommerlichen
Temperaturen es nicht wirklich weihnachten lassen. Mir fehlt der Glühwein, der
Weihnachtsmarkt, die Weihnachtsbäume und die verdammte Kälte!
Jetzt in der Weihnachtszeit arbeite ich nicht
mehr in meiner Sektion San Antonio. Das liegt daran, dass die lokalen Tios alle
Urlaub haben und die Volontäre in den Sektionen als Tios arbeiten. Da ich mit
Laurenz der einzige männliche Volontär bin, bin ich mit ihm auch der einzige
der bei den großen Jungs arbeiten kann. Daher war es mehr unangenehme
Pflichtaufgabe den Posten als Tio bei den größten Jungs im Alter von 15 bis 23
anzunehmen. Ich komme mit der Arbeit klar, die Kinder akzeptieren und
respektieren mich und nehmen mich und meine Arbeit ernst.
Mir bleiben jetzt noch etwas mehr als 1 Monat
hier im NPH-Heim in Guatemala, am 17.1.2014 beende ich meine Arbeit und fange
meine letzte große Reise an. 3 Freunde werden mich besuchen und mehr oder
weniger mit mir zurückfliegen. Nach Honduras wird es uns ziehen, die kleine
Insel Utila mit ihren weißen Karibikstränden hat es uns angetan und soll das
Ziel unserer Reise sein. Danach wird noch ein Abstecher nach El Salvador
gemacht und dann geht es auch schon fast pünktlich zu Karneval am 28. Februar
nach Hause. So lande ich am 1. März in Frankfurt und werde Karnevalssamstag
noch das Vergnügen haben alle wiederzusehen und mich langsam aber sicher wieder
an ein mitteleuropäisches Leben zu gewöhnen.
Soviel erstmal bis heute und ich hoffe ich
verpenne es nicht ganz so fatal wie dieses Mal meinen Blog zu schreiben. Ich
wünsche euch noch eine schöne besinnliche Vorweihnachts- und Adventszeit und
hoffe ihr genießt alle das Weihnachtsfest mit euren Familien im kalten
Deutschland!
Fotos gibt es wieder im Anhang...
Fotos gibt es wieder im Anhang...
Hasta luego!