27.04.13

Blitzlicht: Schöne Grüße an die Padrinos!


Blitzlicht Arbeit:

Was ist so ein Blitzlicht?
Ich fange mal ganz einfach an, Blitzlichter, sind Momente während der Arbeit, wenn ich gerade Zeit habe etwas für den Blog zu schreiben, die Kinder beschäftigt sind und ich euch gerne ein detaillierten Einblick aus einer Arbeitssituation vorstellen möchte!

Mein heutiges Blitzlicht heißt: Schöne Grüße an die Padrinos!

Ich sitze gerade in der Sektion, links neben mir ein Locker, in dem Geschirr, Lappen, Seife zum Baden und Waschen, Handtücher und verschiedene Büchlein, in denen die Reporte der Kinder stehen. Rechts neben mir ein Tisch an dem 5 Kinder meiner Sektion sitze, mein Blick geradeaus richtet sich auf die Sektion, die Betten welche mit roten WinniePooh-Spannbettlaken überzogen sind, einige Schulrucksäcke die unbeachtet auf dem Boden liegen und 2 weitere Tische an denen der Rest der 13 Kinder sitzt.

Ich, trage typische Arbeitskleidung, blaue Jeans, hellblaues NPHGuatemala-Polo und Schuhe an denen sich schon fast die Sohle ablöst. Perfekte Vorraussetzung für einen Arbeitstag. Wir haben gerade 14:37PM, wenn ich das Blitzlicht hochlade wird es schon etwas später sein. Wir kommen gerade vom Mittagessen wieder, es gab Reis mit Brokkoli und Tortillas. Danach haben wir uns schnell formiert und ein Gebet gesprochen. Jetzt gerade kriegen die Kinder jeweils ein DIN-A4 Blatt ausgeteilt und haben die Aufgabe etwas darauf zu malen, etwas zu zeichnen oder zu schreiben. Diese Karten werden dann direkt per Post in die verschiedensten Länder der Welt geschickt und werden von den jeweiligen Paten der Kinder gelesen. Wenn ein Kind keinen Paten hat, werden die Karten in die USA geschickt um dort neue Paten zu werben. Paten sind extrem wichtig für Kinder und NPH, sie sind Geldgeber und vermitteln den Kindern ein Gefühl von Zuneigung wenn sie patriniert werden.

Gerade kommt ein Junge vorbei und schaut wie gefesselt auf meinen Computerbildschirm, der Junge ist einer der jüngsten aus meiner Sektion und vor 3 Tagen erst zu uns gekommen. Er ist unglaublich lieb und begeistert sich für die kleinsten Dinge. Die Musik die ich an meinem Computer gerade abspiele und die aus den Boxen dröhnt, ist den ganzen Tag ein Mix aus Reggeaton und spanischen Schnulzenliedern, die perfekte Mischung für meine Jungs!

Kurze Unterbrechung….

Ich musste Guillermo gerade Papier geben um aufs Klo zu gehen und einen Jungen dafür anmachen, dass er mit Permanent Marker die Tische der Sektion mit Schimpfwörtern beschmiert. Genau das ist es, was ich an dieser Sektion so liebe, die Kinder sind unglaublich schwierig, jedes einzelne hat eine Vorgeschichte, manche härtere als andere, aber alle verbindet ihr Zuhause und vor allem ihr Alter. Manchmal benehmen sie sich wie absolute Babies, manchmal allerdings führt man mit ihnen Gespräche, welche dem Level eines Erwachsenen entsprechen. Über ihre Geschichten, Liebe, Erfahrungen mit Kriminalität oder Drogen oder einfach über den Sinn des Lebens und warum unsere Wege uns nach NPH geführt haben.

Der Junge der eben so fasziniert auf meinen Bildschirm geguckt hat kommt wieder und bietet mir einen seiner letzten Schokokekse an. Er schmeckt köstlich, ich bedanke mich, umarme ihn und er geht wieder.
Ludwin, wohl der reifste Junge aus der Sektion setzt sich zu mir, wir reden über die komischen Wörter die ich hier wie wild auf die Tastatur kloppe und er erklärt mir warum sein Bruder, der ebenfalls in meiner Sektion ist nachts immer anfängt zu schreien.

Ich denke die Kinder werden in den nächsten 10 Minuten mit ihren Karten fertig. Danach gehen wir mit allen hoch und putzen und fegen den Weg vor unserem Hauptoffice. Danach noch ne kleine Runde Fussball und die Kinder sind glücklich für den Tag. In der Nacht wird noch ein Film geschaut, danach ins Bett und morgen um 7AM aufstehen um um 8AM an der Messe teilzunehmen.

Ich wünsche euch noch einen schönes Restwochenende und genießt die ersten warmen Tage im kalten Deutschland!


Schöne Grüße auch von Ludwin!


Hasta LUEGO!


22.04.13

Adrenalin-Pur über den Wolken des Pacayas!

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Es gibt so einige Dinge, die man wohl gemacht habe muss wenn man nach Guatemala reist.

Da wäre z.B. die Besichtigung Tikals, Semuc Champey, Livingston oder Monterrico.

Der Link zeigt die Hauptattraktionen Guatemalas.

All dies sind Orte an denen sich die Touristen nur so stapeln und man meistens ordentlich Asche lassen muss um erstmal die Attraktionen sehen zu können. 
Was jedoch ganz sicher auch zu einem MUSS in Guatemala gehört ist: Einen Vulkan besteigen.
Guatemala ist ein Land, mit unglaublich abwechslungsreicher Natur, es gibt an der Westküste schwarzen Strand, an der Ostküste weißen Strand, im Süden gibt es das trockene Hochland und im Norden den feuchten Petén mit seinen Regenwäldern. Doch in jedem Teil des Landes gibt es Vulkane. Das Land ist durchzogen von Vulkanen, jedes Departamento hat mindestens einen Vulkan, de für die dortigen Bewohner Lebensquelle durch den fruchtbaren Boden ist und ein Heiligtum für die alten Mayavölker.
In Guatemala gibt es insgesamt 25 Vulkane, die in der "mehr oder weniger" letzten Zeit aktiv waren.

Mein Wochenende fing sehr entspannt am Donnerstag an, ich habe die letzten Tage meine "dias de descanso" genossen und mich erstmal ordentlich ausgeschlafen nach der Arbeit. Abends gab es eine "Cena de los voluntarios", ein Dinner mit allen Volontären und jeder brachte entweder eine Vorspeise, Hauptgang oder Nachspeise mit. Ich habe mich für Tacos mit Pollo entschieden. Kam gut an und hat allen geschmeckt...
Donnerstag gab es allerdings auch mächtige Probleme. Der Strom ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag weggegangen und dabei hat es 3 Transformatoren des Stromnetzes von NPH explodieren lassen. Bei NPH heißt das: Wenn es kein Strom gibt, gibt es kein Licht, die Kinder stehen morgens um 5 auf wenn es noch dunkel ist, mit Taschenlampen ging es in den Speisesaal und mit kreativer Umsetzung wurde irgendwie ein Frühstück auf die Beine gestellt. Wenn es kein Strom gibt, gibt es ebenso kein Wasser. NPH hat ein eigenes Wassersystem welches sauberes Wasser in alle Häuser des Dorfes pumpt. Die Pumpe funktioniert aber nur mit Strom also... Kein Strom gleich kein Wasser!

Bis etwa Donnerstag nachts um 11 Uhr hatten wir keinen Strom und kein Wasser, ein Tag an dem man nicht duschen konnte, nicht die Hände waschen und kochen wurde vor dem Abendessen auch zu einer echten Herausforderung.

Freitag:
Freitag war auch eher der Tag, an dem ich mir morgens nach dem aufwachen gedacht habe, ich bleibe einfach den ganzen Tag im Bett liegen und mache gar nichts, schaue mir sinnlos irgendwelche Serien an oder bestelle mir beim nächsten Restaurant nen Burrito zum Frühstück.
Etwa so habe ich das auch gemacht, bis spät Nachmittags habe ich mich nicht bewegt und das Volontärshaus nicht von außen gesehen. Umso besser war es, dass Gerry und Ich und unsere Chefs dann abends mit einem Bierchen zusammensaßen und danach noch in Antigua ein bisschen feiern waren...

Samstag:
Das Wochenende fängt nun richtig an, ich habe vor einigen Wochen eine Freundin kennengelernt, welche in Guatemala-Stadt wohnt. Sie hat mich letzte Woche gefragt, ob sie mich interviewen könnte um ein paar Informationen über die Arbeit von Volontären zu bekommen. Sie arbeitet nebenbei als Journalistin und möchte auch in einem Projekt wie NPH arbeiten. Wir trafen uns also, aßen lecker in einem Restaurant in Antigua, sie stellte mir einen Haufen fragen und wir hatten glaube ich ein gutes "Businessmeeting".
Danach ging es auf ein paar Bier ins IrishPub und gegen 2 Uhr liefen wir dann zum Hotel dort. Wir hatten einiges vor für den nächsten Tag und mussten früh raus. Also habe ich mir ein Hostelzimmer dort gemietet.

Sonntag:
Gegen 7 Uhr klingelte der Wecker, danach ging es unter eine kalte Dusche und die Sportschuhe wurden angezogen. Wir wollten einen Vulkan besteigen...
Die Wahl fiel auf den Vulkan Pacaya. Es ist wohl einer der leichteren Vulkane zum besteigen und wird eigentlich immer nur von Anfängern hochgelaufen. Der Pacaya ist dafür bekannt, dass die Erde dort so heißt ist, dass man sogar darauf kochen kann, wenn man die dafür nötigen Utensilien mitbringt.

Hier einige Backgroundinformationen über den Pacaya:
Höhe: 2552M
Departamento: Escuintla
Letzte Eruption: 1965, seitdem aber kontinuierlich aktiv


Wir sind nicht mit der Intention dort hoch, dass wir bis an die Spitze wollten. Nein, dort etwa auf der Hälfte zum Gipfel gibt es einen Funpark, der uns im Internet Adrenalin-Pur versprochen hat.
Wir also mit dem Auto Richtung Pacaya, etwa 1 1/2 Stunden Fahrt. Danach nochmal 2 Stunden Aufstieg und danach endlich die erlösende Aussicht auf einen Hochseilpark in dem Mann Canopy machen kann. Man lässt sich mit einem Seilzug über das Tal schießen und kann dabei die Aussicht auf Guatemalas Gebirge genießen. Ein absolutes Highlight für mich bis jetzt hier in Guatemala und ich werde es vielleicht auch nochmal machen wenn sich die Gelegenheit bietet.


Canopy über dem Parque Natural Calderas in Escuintla


Bis in den frühen Abend waren wir auf dem Vulkan, doch wenn die Dämmerung einbricht sollte man schauen, das man den Abstieg möglichst bald bestreitet.
Nach dem Abstieg machten wir noch einen provisorischen Snack aus argentinischen Empanadas und traten den Heimweg an. 

Müde und absolut ausgepowert kam ich Abends im NPH-Heim an. Legte mich ins Bett und machte mich psychisch für die nächsten 10 Arbeitstage bereit, die sicherlich ziemlich hart werden.

An dieser Stelle: Danke Yely, für ein abenteuerreiches Wochenende!


Wir sehen uns und ich wünsche euch allein weiterhin eine gute Zeit!

Hasta Luego!



15.04.13

Monterrico: schwarzer Strand und meterhohe Wellen!

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Das Wochenende war hart, es war sehr hart. Ich habe das erste mal komplett alleine für mehrere Tage mit den Kindern gearbeitet. Mehrere Tage heißt: von letzten Donnerstag bis vor 2 Stunden.

Am Wochenende ist nicht viel passiert, es gab den Kinderdorf - NPH - Alltag.

Ich würde euch allen nur gerne von einer Exkursion erzählen oder berichten die wir gestern mit den Kids unternommen haben.
Es klingt verrückt aber es ging an die Westküste in die kleine Touristenhochburg Monterrico, wo man, wenn man Guatemala bereist auf jeden Fall ein bis 2 Tage mal vorbeischauen sollte. Es ist ein Dorf, welches eigentlich nur aus Guatamalteken besteht, die sich ihren Unterhalt durch den Tourismus oder den Fischfang verdienen, wobei letzteres auch schon fast gelogen ist...


Wo liegt Monterrico eigentlich? Um euch eine kleine Direktion über unsere Reiseroute zu geben, hier der Weg von NPH nach Monterrico!


Ein Dorf, mitten zwischen Palmen, purem Sandboden soweit man schauen kann und Häuser deren Dächer aus Palmen oder Bananenblättern konstruiert ist. Menschen, deren Haut gealtert aussieht weil es dort fast das ganze Jahr über eine kaum auszuhaltende Hitze gibt und deren Leben daraus besteht, vor ihren Häusern zu sitzen und Früchte zu verkaufen.
Mangobäume und Bananenstauden wachsen überall und laden zum spontanen pflücken ein. Der Genuss der Früchte im Gegensatz zu den Früchten in Deutschland ist nicht zu beschreiben...

Nun aber zur Exkursion, ganz NPH sprich alle aus dem Kinderdorf, jede Sektion, alle Jungs und Mädels aus dem Bachillerato in Chimaltenango und alle Studenten aus der Capital sollten mitkommen. Es sind auch bis auf die Studenten alle dabei gewesen...
Das macht zusammen etwa 340 Kinder und Jugendliche, plus Betreuer, plus Mitarbeiter von NPH... Ja es klingt verrückt, war es auch!
Morgens um 3 Uhr klingelte mein Wecker am Sonntag Morgen, ich weckte die Kinder, scheuchte sie in der früh aus den Betten und sorgte dafür das sie alle ihre Sachen einpacken und sich strandfertig machen.
Um 4 Uhr mussten alle in der Formation vor dem großen Speisesaal erscheinen, um 4:15 kamen die Busse und holten uns ab. Ein Gedrängel um Sitzplätze und ein wahrer Krieg um die Plätze neben Tios und Tias machten die ganze Sache mit dem Einsteigen in 5 Busse und 2 Minibusse nicht so einfach.
Etwa 4 Stunden dauerte die Fahrt, auch wenn ich zwischendurch dachte, dass wir niemals ankommen werden, weil der Busfahrer mit gefühlten 10 km/h über die Autobahn tuckerte und der Motor sich anhörte als hätte ihn der Fahrer am Tag vorher bei "Lidl" gekauft.

Pünktlich um 8 Uhr erschien dann der Augenblick, an dem das Schild auf der Straße Monterico verkündete! Ja wir waren alle glücklich angekommen zu sein und ich konnte endlich meine Beine wieder ausstrecken. (Ich bin einfach nicht für dieses Land gebaut, ich passe in keinen einzigen Bus, geschweige denn kann ich hier Schuhe in meiner Größe finden etc...) 
Nach ein bisschen Warterei konnten wir die Kinder loslassen, ich schreibe extra loslassen, weil sie auf das Meer zuliefen wie Löwen auf ihre Beute! NPH hatte 2 Plätze reserviert, einmal am Strand um im Meer zu baden, den anderen in einer Pool-Anlage für die Babys und diejenigen die nicht so gut schwimmen können.

Es war der Zeitpunkt wo auch für mich entspannen anstand, die Kinder waren im Wasser beschäftigt, die anderen Mitarbeiter warfen Fleisch für das Mittagessen auf den Grill und ich schmierte mich mit Sonnencreme ein und tankte mal ein wenig UVA- und UVB-Strahlung.


Der schwarze Strand Monterricos!


Der Tag plätscherte so vor sich hin, ab und zu warf man sich mal zur Abkühlung in die meterhohen Wellen Montericos, welche gar nicht so ungefährlich sind und eine enorme Kraft haben, oder ging in die nächste Tienda und bestellte sich ein "Granizada" (Crushed-Ice mit verschieden Geschmacksrichtungen, ähnlich wie Slush Puppy aber eher in herzhafter Variante wie mit Chili, Ananas, Tomatensaft und Gewürzen).


Die Wellen der Pazifikküste!


Gegen Mittag gab es noch einen guten Lunch mit Fleisch, Reis und Bohnen und um 4 Uhr Nachmittags mussten wir schon wieder unsere Sachen für die Heimreise einpacken, vollgetankt mit Sonne, Meerwasser im Haar und ne Tonne Mangos im Bauch setzten wir uns wieder in die Busse, welche sich in der Sonne auf Temperaturen aufhitzten, welche man sonst nur in der Hölle finden könnte. Als ich das Thermometer einer Apotheke sah und es mir sagte, dass es 38 Grad im Schatten sei gab ich die Hoffnung auf mir regelmäßig den Schweiß von der Stirn zu wischen und setzte mich direkt vor die Wasservorräte im Bus um regelmäßig meinen Körper zu beflüßigen!

Spät abends und hundemüde kamen wir wieder in Parramos an, essten noch eine Kleinigkeit und fielen völlig erschöpft vom Tag ins Bett!

Jetzt habe ich erstmal einen Tag frei, ruhe mich ein wenig aus und werde wahrscheinlich viiieeeel schlafen!

Ihr hört wie immer beim nächsten großen oder kleinen Event, der nächsten Reise oder einschneidenden Erlebnis von mir!


Hasta Luego!

Ruben

09.04.13

Abschied & Poolparty bei Sonnenbrandtemperaturen...


Blogupdate:

Was gab es die letzten Tage so spannendes zu erleben?!
Es gab eine Poolparty, den Abschied eines Nationaldirektors und jede Menge Feierei!

Aber mal ganz von vorne…
Freitag:
Es ist traurig und es hat uns alle schwer getroffen, als unser Nationaldirektor vor etwa 2 Wochen verkündet hat, dass er NPH verlassen wird und sich wieder zurück zu seiner Familie nach Deutschland aufmacht, dort eine Arbeit gefunden und 10 Jahre Arbeit mit NPH Guatemala nun abschließen möchte.
Natürlich hat keiner von uns Volontären ihm dabei ins Wort reden wollen, aber alle wussten, dass dies ein herber Verlust ist und die Hoffnung auf einen Nachfolger, der seine Arbeit die des alten würdig machen kann ist groß!
Unser Nationaldirektor hatte viel Kontakt zu uns Volontären, bei Feiern, Lagerfeuer und anderen Aktivitäten außerhalb der Arbeit hat er stets teilgenommen. So blieb es ihm nicht erspart, dass wir ihm einen gebürtigen Abschied bescheren. Eigentlich immer, wenn es etwas zu feiern gibt unter Volontären oder Mitarbeitern wird das Event in der „La Familia“ ausgetragen. Ein kleines Lokal, das eigentlich nur für uns öffnet, eine Jukebox hat, wo die Gastgeber überaus freundlich sind und das Bier schön günstig ist. Also war klar, dass auch der Abschied des Nationaldirektors dort zelebriert werden musste. So kam es, dass etwa 20 hochmotivierte und feierlustige Volontäre und ca. 15 Angestellte am Freitag Abend in der „La Familia!“ mal wieder für Jahresumsatz, Tanzkonteste und Salsaunterricht sorgten.
Bis tief in die Nacht wurde gefeiert, gesungen und getanzt.


Mit Nona (Spanien) und Katie (USA)



Ein Teil der Partycrew NPH's



Samstag:
Das Aufstehen fiel jedermann ein wenig schwerer nach einer langen und anstrengenden Partynacht, doch wir MUSSTEN aufstehen. Um 9 Uhr klingelte mein Wecker, Caitlin, eine Volontärin aus den Staaten hat alle Volontäre in unser Haus zum gemeinsamen Frenchtoast-Frühstück eingeladen. Mit Maple-Sirup und anderen Leckereien aus den Staaten war das Katerfrühstück perfekt…


Frenchtoast-Frühstück!


Um 12 Uhr packten wir alle unsere 7 Sachen zusammen. Wir waren eingeladen, in einem kleinen Ort namens Agua Caliente im Departamento El Progreso hat eine Volontärin, welche aus Guatemala kommt und hier bei NPH als Zahnärztin arbeitet ein kleines Feriendomizil und hat uns alle zu einer Nacht mit Poolparty, Mojitos und enstpannen in der Sonne eingeladen…
Natürlich schlagen wir eine solche Einladung nicht ab und haben das Angebot gerne angenommen. So machten wir uns, schwer verkatert und immer noch müde, um 12 Uhr auf Richtung Guatemala-Stadt und noch ein bisschen weiter.
Angekommen, füllten wir den Pool auf, richteten die ersten Cocktails her und kochten leckeres Abendessen. Bis spät am Abend wurde Spiele gespielt, gequatscht und einfach mal der Arbeitsalltag vergessen.


Der Hauptteil des Volontärsteam


Sonntag:
Ja, auch Sonntag mussten wir früh raus. Auch wenn unser Rücktransport erst für halb 4 am Nachmittag bestellt war, wurde angekündigt, dass die Eltern unserer Zahnärztin uns besuchen kommen und uns gerne kennenlernen würden. Sie wohnen in Guatemala-Stadt und würde gerne ein wenig Zeit mit uns verbringen…
Sie kamen, brachten leckere Tacos und andere typisch guatamaltekische Spezialitäten und luden uns zum Trinken ein. Ja sie waren sehr sympathisch und sie haben uns schon für ein nächstes Mal eingeladen…. Und so wie ich uns Volontäre kenne, werden wir auch diese Chance uns nicht entgehen lassen :P
Abends um halb 6 kamen wir dann alle zusammen wieder auf dem Gelände von NPH an, es wurden auf dem Weg noch schnell „Tortas Mexicanas“ gekauft und danach ging es für alle schnell ins Bett. Geschafft vom Wochenende und in der dringenden Not nach Schlaf warfen auch Gerry und Ich uns schnell in die Federn, machten noch ein Film an und schliefen dann endgültig nach dem dritten ein J

Montag:
Es ist zwar erst 8 Uhr, aber ich bin ja schon seit 3 ½ Stunden auf den Beinen. Um 4:30 Uhr klingelte der Wecker, ich habe in der Sektion geschlafen, weil ich im Moment alleine arbeite und deswegen rund um die Uhr auf die Kids aufpassen muss. Es wurde geputzt, gefrühstückt und die Kinder zur Schule gebracht. Nach einigen Reporten über Verhalten etc. der Kinder und ein paar Gesprächen mit den Lehrern bin ich wieder runter in die Sektion gegangen, habe meine Decken geholt, noch schnell die Lappen und Handtücher aufgehangen und jetzt habe ich erstmal FREI!
Für mich geht es um 12:30 Uhr wieder los, mal schauen was mich heute so tolles mit den Kindern erwartet, denn… jeder Tag bringt etwa neues und es ist unberechenbar, was man erlebt, welche Erfahrung man sammelt oder welche Probleme einem in den Weg gelegt werden.
Mit diesen Worten bis zum nächsten Mal!

Hasta Luego

Ruben

02.04.13

Die Semana Santa!

Die Semana Santa: Was ist das?

Die Semana Santa, ist die Woche vor Ostersonntag, in der in den Ländern Mittelamerikas und abwärts bis Argentinien und allen weiteren katholisch-geprägten Ländern die Welt Kopf steht.
Ostern und der Tag der Wiederauferstehung Jesu wird hier größer gefeiert als alles andere was man sich sonst vorstellen kann. Es gibt jeden Tag Prozessionen, die Kirchenglocken läuten durchgehend und man wird an jeder Ecke mit Weihrauch eingenebelt.


Eine der typischen Prozessionen in Parramos


Für mich hieß die Semana Santa etwas ganz anderes. Es ist die Zeit, in der die lokalen Tíos von NPH nach Hause geschickt werden und 5 Tage Urlaub bekommen. Es ist die Zeit, in der die Volontäre ihre normale Arbeit im Dorf links liegen lassen und in Sektionen gesteckt werden um dort die Rolle des Tíos zu übernehmen. Dieser Wechsel kommt 2x im Jahr vor, in der Semana Santa und den ganzen Dezember um Weihnachten rum bis Neujahr.
Klar, auch wenn ich vorher immer als Tío gearbeitet habe und meine Sektion daher schon super kenne und mich an die Arbeit gewöhnt habe, war es dennoch etwas ganz anderes. Die Kinder hatten in der Zeit Schulfrei, Aktivitäten mussten geplant werden und den Kindern durfte nie langweilig werden. Kein einfacher Job, vor allem wenn man die Sektionsleitung übernehmen muss und man indirekt als erster Ansprechpartner der Kinder gehandelt wird. Es gab mächtig viel zu tun!

Ich habe mit 2 anderen Volontären in der Sektion gearbeitet, eine aus den Staaten und eine Volontärin aus Kroatien. Dazu kamen noch 4 andere "Tíos" die aus dem Bachillerato von NPH geschickt wurden um uns ein wenig zu unterstützen.

Neben dem ganzen spirituellen Programm, was wir hinter uns gebracht haben wie: Messen, Lektüren- und Bibelvorlesungen gab es auch Aktivitäten die den Kindern sehr gefallen haben. Wir haben Ausflüge nach Parramos gemacht, Orangen pflücken gegangen, haben uns in dem "SwimmingPool" NPH's abgekühlt und vor des öfteren mal Abends ein Lagerfeuer gemacht oder einen Film geschaut.

Der Unterschied zum normalen Alltag ist vor allem, dass die Kinder nicht in der Schule sind und daher keine Zeit zum entspannen für uns blieb, die wir normaler Weise während der Schule haben. Morgens um 8 Uhr haben wir die Kinder geweckt und den ganzen Tag bis Abends um 9 Uhr durchgearbeitet. Ein absoluter Knochenjob und die anderen Volontäre sagen mir mittlerweile immer und immer wieder das sie einen riesen Respekt vor der Arbeit haben die ich und Gerry (der andere Tío im Haus der Babys) hier machen.
Ja, das kann ich unterschreiben, ich glaube der Tío-Job ist mit Abstand der härteste den man hier machen kann, aber gleichzeitig ist es auch der beste. Die Beziehung zu den Kindern, das Erleben ihres Alltags, das erzählen bekommen ihrer Lebensgeschichten... All das macht den Job so lohnenswert, und wenn es all das nicht gäbe, würde ich sicherlich nicht mehr jeden Tag zur Arbeit gehen und diese Kinder, meine Kinder als meine Söhne ansprechen und ihnen das Gefühl eines Ersatzvaters geben. Es ist wohl ein unbezahlbarer Augenblick wenn man gefragt wird, ob man ihr Padrino sein möchte, sie dich als "Papa" ansprechen oder nicht mehr deine Hand los lassen wollen wenn ich Feierabend habe.

Die Semana Santa dauerte bis Sonntag an, der absolute Höhepunkt ist dann natürlich die "Misa de Resurección" in der die Auferstehung Jesu gefeiert wird, ich bin jetzt nicht so der geübte Kirchengänger, aber ich muss sagen, das mir die Messen auf Spanisch wirklich gut gefallen und es Spaß macht auch solche Momente mit den Kindern zu teilen.

Nach der Messe gab es noch über das ganze Kinderdorf verteilt eine kleine Ostereiersuche und dann hieß es auch schon für mich, einen Tag Abschied nehmen von meinen kleinen Schützlingen, einen Tag ausruhen, ein Bier öffnen, ein Lagerfeuer mit den Volontären machen und das Ende einer 5-tägigen harten Arbeitswoche zu begießen.

Die Schule hat gestern wieder angefangen, ich bin wieder im Alltag angekommen und in der nächsten Zeit passiert erstmal nichts großes...
Am Wochenende, hat uns eine Volontärin aus Guatemala zu sich in ihr Haus eingeladen, sie hat einen eigenen Pool und wir werden da mal ne ordentlich PoolParty steigen lassen. Mal schauen ob ich davon noch Bilder hochladen werde oder ob die nicht zu heftig sind :)
Ich werde meinen nächsten Blogeintrag sicherlich nach dem 14.April schreiben. NPH hat eine großzügige Spende bekommen und nutzt diese um mit allen Kindern die bei NPH leben eine Exkursion an die Pazifikküste ins schöne Monterrico zu unternehmen. Ich werde da auf jeden Fall auch dabei sein und überlege schon wie ich den Kindern am Strand am besten die Regeln des American Football beibringen werde :P


Sonnenuntergang am Ende der Semana Santa hinter dem Haus der Freiwilligen


Ich hoffe es geht euch soweit allen ganz gut und der Kontakt hält weiterhin schön, trotz mittlerweile 8 Stunden Zeitverschiebung...

Ich geh dann mal in die Sektion und schaue das die Kinder an ihre Hausaufgaben gesetzt werden!

Genießt die ersten Sonnenstrahlen in Deutschland und fühlt euch alle gegrüßt!

Ruben